Für alle Kassen- und Privatpatienten
pfeil links
Zurück

Belastungs-EKG

Was ist ein Belastungs-EKG?

Bei einem Belastungs-EKG leitet der Arzt oder die Ärztin über Elektroden die elektrischen Herzaktionen ab, während sich der Patient oder die Patientin körperlich betätigt. Dadurch lassen sich bestimmte Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie etwa die koronare Herzkrankheit feststellen und Aussagen über die individuelle körperliche Fitness des Patient:innen treffen.

Wann wird ein Belastungs-EKG gemacht?

Manche Herzkrankheiten zeigen sich erst bei körperlicher Anstrengung. Insbesondere bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) ist das Ruhe-EKG häufig unauffällig. Im Belastungs-EKG hingegen kann die Erkrankung durch Rhythmusstörungen oder EKG-Veränderungen diagnostiziert werden. Weitere Gründe für ein Belastungs-EKG sind:

  • Kontrolle nach Herzinfarkt oder Bypass-Operation
  • Belastungsbedingte Herzrhythmusstörung
  • Verlaufsbeurteilung einer behandelten Rhythmusstörung
  • Bluthochdruck
  • Beurteilung der individuellen Leistungsfähigkeit
  • Kontrolle des Erfolgs einer medikamentösen Behandlung (etwa gegen Bluthochdruck)

Ablauf eines Belastungs-EKGs

Wie beim Ruhe-EKG klebt der Arzt oder die Ärztin auch hier Elektroden auf die Haut des Patienten oder der Patientin und verbindet diese über Kabel mit einem EKG-Gerät. Dieses 12-Kanal-EKG zeichnet nun die Herzaktion auf, während der Patient oder die Patientin körperlich zum Beispiel auf einem Laufband oder einem stationären Fahrrad (Fahrradergometer) aktiv ist. Am Sportgerät können unterschiedliche Belastungsphasen eingestellt werden, die der körperlichen Belastung im Alltag entsprechen:

  • 25 bis 50 Watt: normales Gehen
  • 75 bis 100 Watt: Treppensteigen oder langsames Radfahren
  • 125 bis 150 Watt: Joggen oder schnelles Radfahren
  • über 150 Watt: starke sportliche Belastung

Die Belastung wird alle zwei Minuten um 25 Watt gesteigert. Die Belastungs-EKG-Dauer beträgt etwa 15 Minuten. Bei gefährlichen EKG-Veränderungen, übermäßigem Anstieg des Blutdrucks (> 250 mmHg systolisch und >120 mmHg diastolisch) sowie bei auftretenden Beschwerden des Patienten bricht der Arzt das Belastungs-EKG sofort ab. Andernfalls wird die Wattzahl weiter erhöht bis die maximale Herzfrequenz (=220 minus Lebensalter) erreicht ist oder der Mensch erschöpft ist. Nach der Belastung wird der Patient oder die Patientin noch für weitere sechs Minuten beobachtet, um den Rückgang der Herzfrequenz zu beurteilen.

Auswertung des Belastungs-EKGs

Neben der Leistung – gemessen in Watt – überprüft die Praxis auch das subjektive Leistungsempfinden der Patient:innen. Dazu gibt der Mensch  während der Untersuchung Rückmeldung über sein Empfinden der Belastungsschwere. Zur Überwachung und Diagnostik werden außerdem der Blutdruck und die Herzfrequenz ermittelt.

Die Herzfrequenz in Ruhe beträgt 60 bis 80 Schläge pro Minute und steigt natürlicherweise unter körperlicher Belastung an. Um den individuellen Soll-Wert der Leistungsfähigkeit zu ermitteln, nutzt der Arzt oder die Ärztin beim Belastungs-EKG folgende Faustregel: Von einer Herzfrequenz von 220 Schlägen pro Minute wird die Anzahl der Lebensjahre des Menschen abgezogen. Daraus ergibt sich dessen Belastungsgrenze.  

Leidet der Patient oder die Patientin unter einer Herzerkrankung, sieht man oft typische Veränderungen im EKG. Gerade bei Patient:innen, bei denen die Koronare Herzkrankheit noch nicht bekannt ist und/oder die keine Beschwerden haben, kann das Belastungs-EKG aber auch falsche Normalbefunde liefern. Das heißt: es zeigen sich keine Auffälligkeiten, obwohl der Mensch eine KHK hat. Deshalb ergänzen ÄrztInnen das Belastungs-EKG meist um weitere Untersuchungen.

Wie erhalte ich ein Belastungs-EKG bei avi?

Ein Belastungs-EKG können Sie sich nicht direkt in einer unserer Praxen buchen. Dies wird meist im Zusammenhang von einer Untersuchung von einer konoraren Herzkrankheit oder einem Verdacht darauf gemacht.