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Mentale Gesundheit im Fokus: Symptome erkennen und richtig einordnen

Lächelnde Ärztin mit dunkelblonden lockigen Haaren in weißem Hemd vor einem hellgrünen Hintergrund
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3min
10. April 2025

Mentale Gesundheit im Fokus: Symptome erkennen und richtig einordnen

Dr. Iris Kingreen
3 min
April 29, 2025

Psychische Belastungen zeigen sich oft schleichend und auf vielfältige Weise. Dieser Beitrag erklärt, welche körperlichen Faktoren dabei eine Rolle spielen können und wie avi Sie durch eine ganzheitliche hausärztliche Einschätzung unterstützt.

Als Mental Health Awareness Monat bietet der Mai einen Anlass, um über psychisches Wohlbefinden zu sprechen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie vielfältig sich mentale Belastungen äußern können. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, innere Unruhe oder Schlafstörungen sind nur einige der Symptome, die viele Menschen im Alltag erleben – manchmal vorübergehend, manchmal über Wochen oder Monate hinweg.

Solche Beschwerden lassen sich oft nicht sofort klar zuordnen. Sie können Ausdruck psychischer Belastungen sein, etwa im Zusammenhang mit Stress oder emotionaler Überforderung. Genauso können sie aber auch durch körperliche Faktoren ausgelöst oder mitbedingt sein – zum Beispiel durch hormonelle Veränderungen, Mangelzustände oder chronische Erkrankungen.

Umso wichtiger ist es, Symptome frühzeitig ernst zu nehmen und sie ganzheitlich zu betrachten. Eine differenzierte ärztliche Einschätzung hilft dabei, sowohl körperliche als auch psychische Ursachen zu erkennen – und darauf abgestimmt den passenden Behandlungsweg zu finden.

Typische Anzeichen psychischer Belastung

Die Symptome psychischer Belastung können sehr unterschiedlich sein und werden deshalb von vielen Betroffenen erst spät als solche erkannt. Häufig kommt es zu einem schleichenden Prozess: Anhaltende Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, sozialer Rückzug, Antriebslosigkeit oder Schlafstörungen schleichen sich in den Alltag ein. Betroffene fühlen sich innerlich unruhig, überfordert oder emotional leer.

Aber auch Stimmungsschwankungen können typisch sein: Zwischen Reizbarkeit, Nervosität, innerer Leere oder plötzlicher Niedergeschlagenheit erleben viele Betroffene einen emotional instabilen Zustand, der schwer zu greifen ist. In manchen Fällen treten auch vermehrt körperliche Beschwerden ohne klare Ursache auf. Psychische Belastungen äußern sich nicht immer laut – und genau deshalb ist es wichtig, frühzeitig auf Veränderungen im eigenen Befinden zu achten. [1,2]

Körperliche Ursachen – häufig übersehen, aber medizinisch relevant

Was vielen nicht bewusst ist: Zahlreiche körperliche Erkrankungen können dieselben Symptome hervorrufen wie Depressionen oder Angststörungen. Ein niedriger Ferritinwert, eine Schilddrüsenunterfunktion, Vitamin-D-Mangel oder eine chronische Entzündung – all das kann sich in Form von psychischen Beschwerden äußern.

Auch hormonelle Umstellungen oder Postinfektsyndrome, etwa nach COVID-19, sind mittlerweile gut dokumentierte Auslöser für Fatigue und Stimmungsschwankungen. Daher gilt: Bevor man psychische Diagnosen stellt, sollten mögliche körperliche Ursachen sorgfältig ausgeschlossen werden.

Von der Abklärung zur Orientierung: Unser hausärztlicher Beitrag

Bei Ihrer avi Hausarztpraxis beginnt die Versorgung bei psychischen Beschwerden mit einer sorgfältigen hausärztlichen Einschätzung. Dafür nehmen wir uns bewusst Zeit: In einem ausführlichen Erstgespräch erfassen wir nicht nur aktuelle Symptome, sondern auch mögliche körperliche Hintergründe. Durch gezielte Untersuchungen – etwa Laborkontrollen oder ein EKG bei Herzrasen – können wir organische Ursachen erfassen oder ausschließen und so eine solide Grundlage für das weitere Vorgehen schaffen.

Doch unser Angebot endet nicht bei der Diagnostik. Im Rahmen unserer mentalen Gesundheitsberatung unterstützen wir unsere Patientinnen auch dabei, ihre Beschwerden einzuordnen und individuell passende nächste Schritte zu gehen. Das kann eine strukturierte Beratung, eine Empfehlung zur Psychotherapie oder die Einschätzung einer medikamentösen Unterstützung sein. Wenn weiterführende Hilfe nötig ist, vermitteln wir entsprechende Kontakte zu Fachärztinnen oder Therapeut*innen und begleiten den Prozess auf Wunsch mit.

Unser Ziel ist es, Orientierung zu geben, körperliche und psychische Aspekte in Zusammenhang zu bringen und so eine individuelle, sinnvolle Behandlung in die Wege zu leiten. Gerade bei komplexen Beschwerdebildern ist die hausärztliche Einordnung oft der entscheidende erste Schritt – sowohl medizinisch als auch menschlich.

Literatur

  1. National Alliance on Mental Illness. (n.d.). Warning signs and symptoms. https://www.nami.org/About-Mental-Illness/Warning-Signs-and-Symptoms
  2. Solan, M. (2024, April 1). How to recognize the signs of mental health issues. Harvard Health Publishing, Harvard Medical School. https://www.health.harvard.edu/mind-and-mood/how-to-recognize-the-signs-of-mental-health-issues

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