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Frauengesundheit im Fokus: Die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen

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3min
10. April 2025

Frauengesundheit im Fokus: Die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen

Dr. Iris Kingreen
2 min
July 29, 2025

Regelmäßige Vorsorge ist zentral für Frauengesundheit. Der Artikel zeigt wichtige Checks – von gynäkologischen Untersuchungen bis Herz-Kreislauf- und Stoffwechselkontrollen. Früherkennung hilft, gezielt vorzubeugen.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind ein zentraler Bestandteil einer langfristig gesunden Lebensführung. Sie ermöglichen es, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen oder sogar zu verhindern. Für Frauen gibt es im Laufe des Lebens verschiedene empfohlene Vorsorgeuntersuchungen – angefangen bei der gynäkologischen Kontrolle bis hin zu medizinischen Checks für Herz, Stoffwechsel und Impfstatus. 

Gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen

Regelmäßige Untersuchungen helfen dabei, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und die Frauengesundheit langfristig zu schützen. Die wichtigsten Leistungen finden Sie im Folgenden nach Altersgruppen gestaffelt [1,2,3]: 

Ab 20 Jahren

  • Jährliche Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs (Pap-Test)
  • Chlamydientest bis zum 25. Lebensjahr (einmal jährlich empfohlen)

Ab 30 Jahren

  • Zusätzliche jährliche Tastuntersuchung der Brust

Ab 35 Jahren

  • Kombiniertes Gebärmutterhalskrebs-Screening mit Pap-Abstrich und HPV-Test alle drei Jahre (bei unauffälligem Befund)

Ab 50 Jahren

  • Mammographie-Screening zur Brustkrebsfrüherkennung alle zwei Jahre (zwischen 50 und 69 Jahren)

Ergänzende gynäkologische Untersuchungen im Überblick

Über die Standardvorsorge hinaus gibt es weitere Untersuchungen, die in bestimmten Fällen medizinisch sinnvoll sein können. So kann ein Ultraschall der Brust insbesondere bei Frauen mit dichtem Brustgewebe oder familiärer Vorbelastung eine sinnvolle Ergänzung zur Tastuntersuchung oder Mammographie darstellen. Auch ein vaginaler Ultraschall liefert oft zusätzliche Informationen zur Beurteilung von Gebärmutter, Gebärmutterschleimhaut und Eierstöcken, die bei bestimmten Risikokonstellationen oder Symptomen hilfreich sein können. [1,2,3]

Darüber hinaus ist die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) ein zentraler Bestandteil der Prävention von Gebärmutterhalskrebs. Sie wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für alle Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen, kann jedoch auch bis zum 26. Lebensjahr nachgeholt werden – idealerweise vor dem ersten sexuellen Kontakt. Die Impfung schützt vor den häufigsten krebserregenden HPV-Typen, die für etwa 70 % der Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. [1,2,3]

Weitere medizinische Vorsorgechecks für Frauen

Herz-Kreislauf-System

  • Blutfettwerte (Cholesterin): ab 35 Jahren alle 3 Jahre (im Rahmen des Gesundheits-Check-ups)
  • Ruhe-EKG: bei Auffälligkeiten oder als individueller Vorsorgebaustein

Stoffwechsel und Diabetes

  • Blutzucker (nüchtern): ab 35 Jahren alle 3 Jahre
  • HbA1c-Wert (Langzeitblutzucker): bei Risikofaktoren oder Übergewicht sinnvoll
  • Körpergewicht, BMI und Bauchumfang: zur Abschätzung des metabolischen Risikos

Impfstatus

Ein aktueller Impfschutz gehört zur Gesundheitsvorsorge [4]:

  • Tetanus & Diphtherie: Auffrischung alle 10 Jahre
  • Pertussis (Keuchhusten): Einmalige Auffrischung im Erwachsenenalter bei letzter Impfung vor > 10 Jahren, empfohlen für alle engen Kontaktpersonen eines Neugeborenen (z. B. Eltern, Großeltern), auch bei vorheriger Auffrischung im Erwachsenenalter
  • Masern: einmalige Impfung bei nach 1970 Geborenen mit unklarem Impfstatus oder bei nur einmalig in der Kindheit geimpften
  • FSME: Grundimmunisierung und Auffrischung je nach Risikogebiet (z. B. höheres Risiko in Süddeutschland, mittleres Risiko im mittleren Teil Deutschlands, niedrigeres Risiko in Norddeutschland)
  • Influenza: jährliche Grippeimpfung, empfohlen ab 60 Jahren oder bei chronischer Erkrankung
  • COVID-19: Basisimmunisierung (drei Antigenkontakte) und jährliche Auffrischung für Risikogruppen
  • Pneumokokken & Herpes Zoster: empfohlen ab 60 Jahren, früher bei Vorerkrankungen

Ein strukturiertes Vorsorgekonzept unterstützt Frauen in jeder Lebensphase dabei, gesund zu bleiben und Risiken frühzeitig zu erkennen. Neben der gynäkologischen Kontrolle sind auch Untersuchungen zu Herz-Kreislauf, Stoffwechsel und Impfstatus von großer Bedeutung. Durch regelmäßige Check-ups lassen sich viele Erkrankungen verhindern oder in einem frühen Stadium gut behandeln – eine Investition in langfristige Lebensqualität.

Literatur

  1. Leitlinienprogramm Onkologie. (2017). Prävention des Zervixkarzinoms. https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/zervixkarzinom-praevention 
  2. Leitlinienprogramm Onkologie. (2020). S3 - Leitlinie Prävention des Zervixkarzinoms. https://register.awmf.org/assets/guidelines/015-027OLl_Praevention_Zervixkarzinom_2020-03-verlaengert.pdf 
  3. Onko Internetportal. (2022). Gynäkologische Krebsfrüherkennung. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/vorsorge-und-frueherkennung/gynaekologische-krebsfrueherkennung.html 
  4. Ständige Impfkommission(STIKO). (2024). Impfkalender 2025. https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Staendige-Impfkommission/Empfehlungen-der-STIKO/Empfehlungen/Impfkalender.html

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