
Gesund in den Urlaub – Tipps zu Reiseapotheke und Impfungen

Ob Fernreise, Städtetrip oder Badeurlaub – wer unterwegs ist, sollte auch die eigene Gesundheit im Blick behalten. Denn gerade auf Reisen treten kleinere Beschwerden oder Infektionen häufiger auf.
Was gehört in die Reiseapotheke?
Eine gut ausgestattete Reiseapotheke ist das A und O für sicheres Reisen. Der genaue Inhalt hängt von Ihrem Reiseziel, der Reisedauer, vorhandenen Vorerkrankungen und geplanten Aktivitäten ab. Die Basis sollte folgende Bestandteile enthalten:
- Schmerz- und Fiebermittel: z. B. Ibuprofen oder Paracetamol
- Mittel gegen Magen-Darm-Beschwerden: Elektrolytlösungen, ggf. Mittel gegen Durchfall, ggf. Probiotika
- Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen: insbesondere bei längeren Reisen oder Bootsfahrten
- Wund- und Heilmittel: Desinfektionsmittel, Pflaster, sterile Kompressen, Verbandmaterial
- Insektenschutzmittel: Mückenschutzmittel (Repellents) mit DEET oder Icaridin, evtl. Moskitonetz
- Sonnen- und Hautschutz: Sonnencreme (mindestens LSF 30), Lippenpflege mit UV-Schutz
- Mittel gegen Allergien: Antihistaminika in Tabletten- oder Salbenform
- Persönliche Medikamente: ausreichend Vorrat von regelmäßig benötigten Arzneien, inklusive ärztlicher Bescheinigungen bei verschreibungspflichtigen Präparaten
- Fieberthermometer: am besten bruchsicher (digital)
- Schmerz- und entzündungshemmende Salben: z. B. bei Prellungen oder Verstauchungen
- Handdesinfektionsmittel und ggf. Einmalhandschuhe
Relevante Reiseimpfungen je nach Ziel
Je nach Reiseziel und individueller Risikobewertung sind bestimmte Impfungen dringend empfohlen oder sogar vorgeschrieben. Eine reisemedizinische Beratung sollte idealerweise 6–8 Wochen vor Reiseantritt erfolgen. Das Auswärtige Amt bietet eine fundierte Übersicht zu den wichtigsten Reiseimpfungen, dazu zählen beispielsweise [1]:
- Hepatitis A & B (wichtig bei Reisen in Länder mit niedrigerem Hygienestandard)
- Typhus (bei Reisen in Regionen mit schlechten sanitären Bedingungen)
- Japanische Enzephalitis (bei Aufenthalten in ländlichen Gebieten Asiens)
- Tollwut (bei engem Tierkontakt oder Reisen in Risikogebiete)
- Gelbfieber (z. B. für Teile Afrikas und Südamerika – oft vorgeschrieben)
- Meningokokken (bei Aufenthalten in bestimmten tropischen und subtropischen Regionen)
- Dengue-Fieber (bei längeren Reisen in tropische und subtropische Gebiete, v.a. Asien und Südamerika)
- FSME (auch in Teilen Europas ein Thema)
Wichtig: Manche Länder verlangen den Nachweis bestimmter Impfungen bereits bei der Einreise (z. B. Gelbfieberimpfung für einige afrikanische Staaten).
Tipps für gesunde Routinen unterwegs
Auch unterwegs kann man mit einfachen Gewohnheiten viel für die eigene Gesundheit tun. Achten Sie darauf, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen – idealerweise zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßten Tee täglich, insbesondere in heißen Regionen. Bei Reisen in Länder mit unsicherer Wasserqualität sollten Sie auf abgefülltes Wasser zurückgreifen und Eiswürfel vermeiden.
Essen Sie bevorzugt frisch zubereitete Speisen und greifen Sie bei Obst und Gemüse nur zu Varianten, die Sie selbst schälen können. Streetfood kann verlockend sein, sollte jedoch nur dort konsumiert werden, wo gute Hygienestandards erkennbar sind. Achten Sie außerdem auf regelmäßige und ausgewogene Mahlzeiten, um Ihr Immunsystem zu stärken. Ein ausreichender, erholsamer Schlaf ist ebenso wichtig. Versuchen Sie, auch auf Reisen mindestens sechs bis acht Stunden pro Nacht zu schlafen. Besonders bei langen Flügen oder Zeitverschiebungen kann ein fester Schlafrhythmus helfen, den Körper zu stabilisieren.
Händehygiene spielt unterwegs eine zentrale Rolle. Waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Wasser und Seife oder verwenden Sie ein Handdesinfektionsmittel – vor allem vor dem Essen oder nach dem Kontakt mit öffentlichen Oberflächen. Beim Aufenthalt im Freien sollten Sie auf einen konsequenten Sonnenschutz achten: Tragen Sie regelmäßig Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor auf, meiden Sie die intensive Mittagssonne zwischen 11 und 16 Uhr und denken Sie an eine schützende Kopfbedeckung. Schon kurze Aufenthalte in praller Sonne können zu Sonnenbrand oder Hitzschlag führen.
Nicht zuletzt sollten Sie bewusst auf Stress achten: Auch wenn viele Erlebnisse auf einer Reise locken, lohnt es sich, regelmäßige Pausen einzuplanen. Kleine Atemübungen, bewusste Entspannungsmomente oder ein kurzer Rückzug ins Hotelzimmer helfen dabei, den Erholungswert der Reise hochzuhalten und den Körper nicht zu überfordern.
Eine gut geplante Reise beginnt nicht erst am Flughafen, sondern schon bei der Vorbereitung auf die eigene Gesundheit. Ich empfehle Ihnen: Stellen Sie sich Ihre Reiseapotheke individuell zusammen, achten Sie auf empfohlene Impfungen und integrieren Sie kleine, gesunde Routinen in Ihren Reisealltag. So schützen Sie sich nicht nur vor kleineren Beschwerden, sondern sorgen auch dafür, dass Ihre Reise ein rundum positives Erlebnis bleibt – und Sie gesund und gestärkt zurückkehren.
Literatur
1. Auswärtiges Amt. (o. J.). Reisegesundheit und Impfempfehlungen weltweit. https://www.auswaertiges-amt.de/de/reiseundsicherheit/reise-gesundheit
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