
5 Dinge, die Sie heute für Ihre langfristige Gesundheit tun können

Gesundheit ist ein kontinuierlicher Prozess – nicht das Ergebnis einer einmaligen Maßnahme. In der hausärztlichen Versorgung sehen wir täglich, welchen Unterschied vorausschauendes Handeln machen kann. Das Bundesministerium für Gesundheit unterstreicht die Bedeutung frühzeitiger Beratung, individueller Risikoeinschätzung und gezielter Gesundheitsförderung. [1]
Im Folgenden finden Sie fünf medizinisch fundierte Empfehlungen, die Sie dabei unterstützen können, Ihre Gesundheit langfristig zu erhalten und Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.
Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen – inklusive Impfstatuskontrolle
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Früherkennung. Die Vorsorgeuntersuchung über 35 ist für gesetzlich Versicherte ab dem 35. Lebensjahr vorgesehen und wird alle drei Jahre empfohlen. [2] Sie beinhaltet unter anderem eine körperliche Untersuchung, eine Überprüfung von Blut- und Urinwerten sowie die Erhebung individueller Risikofaktoren.
Einmalig ist die Untersuchung auch bereits zwischen dem 18. und 34. Lebensjahr möglich. In dieser Altersgruppe umfasst sie vor allem eine Anamnese, eine körperliche Untersuchung und bei medizinischer Indikation eine Überprüfung von Blutwerten. [2]
Darüber hinaus ist es sinnvoll, den Impfstatus regelmäßig zu überprüfen. Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis sowie saisonale und regionale (FSME) oder altersbezogene Impfungen (z. B. gegen Influenza oder Pneumokokken) können individuell angepasst und bei Bedarf aufgefrischt werden. [4]
Familiäre Risiken erfassen und einordnen
Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, kardiovaskuläre Erkrankungen oder bestimmte Tumorerkrankungen treten in vielen Fällen familiär gehäuft auf. Im Rahmen der Anamnese ist es daher sinnvoll, familiäre Belastungen offen anzusprechen. Sie können Einfluss auf die Wahl und Häufigkeit von Vorsorgemaßnahmen sowie auf Empfehlungen zur Lebensstilmodifikation haben.
Körperliche Veränderungen frühzeitig wahrnehmen und ärztlich abklären
Die Sensibilität für Veränderungen des eigenen Gesundheitszustands ist ein zentraler Baustein der Gesundheitskompetenz. Beschwerden wie ungewollter Gewichtsverlust, anhaltende Müdigkeit, Verdauungsprobleme oder neu aufgetretene Hautveränderungen sollten frühzeitig ärztlich eingeordnet werden.
Die hausärztliche Versorgung bietet den strukturellen Rahmen, um solche Symptome einzuordnen, gegebenenfalls weiterführende Diagnostik einzuleiten und Patient:innen über sinnvolle nächste Schritte zu beraten.
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Lebensstilfaktoren reflektieren – realistisch und individuell
Bewegungsmangel, unausgewogene Ernährung, übermäßiger Alkoholkonsum und Tabakgebrauch gehören zu den modifizierbaren Risikofaktoren für eine Vielzahl chronischer Erkrankungen. Die ärztliche Beratung zielt nicht auf Idealzustände, sondern auf individuell umsetzbare Veränderungen, die sich langfristig etablieren lassen.
Bewegung, Ernährung, der Umgang mit Alkohol und Nikotin sind somit zentrale Stellschrauben, an denen auch kleine Veränderungen einen langfristigen Effekt haben können.
Psychische Gesundheit als festen Bestandteil der Versorgung verstehen
Psychische Belastungen wie chronischer Stress, Schlafstörungen, depressive Symptome oder Angstzustände haben einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität und oft auch auf somatische Erkrankungen.
In der hausärztlichen Praxis stellen sie einen festen Bestandteil der Versorgung dar. Frühe Gespräche, Einschätzung der Belastungssituation und – falls erforderlich – die gezielte Weitervermittlung in spezialisierte Versorgung sind bewährte Versorgungswege. [3]
Langfristige Gesundheit erfordert Aufmerksamkeit, Kontinuität und verlässliche medizinische Begleitung.
Die hausärztliche Praxis bildet dafür den zentralen Zugangspunkt – für Vorsorge, Beratung und Koordination weiterer Schritte. Nutzen Sie die Möglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen – nicht erst im Krankheitsfall, sondern am besten schon präventiv.
Literatur
- Bundesministerium für Gesundheit (o.J.). Früherkennung & Vorsorge. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/frueherkennung-vorsorge.html
- Bundesministerium für Gesundheit (o.J.). Gesundheits-Check-up. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/checkup.html
- DGPPN (2019). S3-Leitlinie/Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression. https://register.awmf.org/assets/guidelines/nvl-005l_S3_Unipolare-Depression_2023-07.pdf
- Ständige Impfkommission (STIKO) (2024, 23. Januar). Impfkalender 2025. https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Staendige-Impfkommission/Empfehlungen-der-STIKO/Empfehlungen/Impfkalender.html
- WHO (2021). Noncommunicable diseases: Key facts (13 April 2021).https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/noncommunicable-diseases
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