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5 Dinge, die Sie heute für Ihre langfristige Gesundheit tun können

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10. April 2025

5 Dinge, die Sie heute für Ihre langfristige Gesundheit tun können

Dr. Iris Kingreen
3 min
April 29, 2025

Gesund bleiben beginnt nicht bei ersten Beschwerden. Dieser Beitrag zeigt fünf konkrete, medizinisch fundierte Maßnahmen, mit denen Sie aktiv zur Erhaltung Ihrer Gesundheit beitragen können – von Vorsorge über Lebensstil bis zur mentalen Gesundheit.

Gesundheit ist ein kontinuierlicher Prozess – nicht das Ergebnis einer einmaligen Maßnahme. In der hausärztlichen Versorgung sehen wir täglich, welchen Unterschied vorausschauendes Handeln machen kann. Das Bundesministerium für Gesundheit unterstreicht die Bedeutung frühzeitiger Beratung, individueller Risikoeinschätzung und gezielter Gesundheitsförderung. [1]

Im Folgenden finden Sie fünf medizinisch fundierte Empfehlungen, die Sie dabei unterstützen können, Ihre Gesundheit langfristig zu erhalten und Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.

Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen – inklusive Impfstatuskontrolle

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Früherkennung. Die Vorsorgeuntersuchung über 35 ist für gesetzlich Versicherte ab dem 35. Lebensjahr vorgesehen und wird alle drei Jahre empfohlen. [2] Sie beinhaltet unter anderem eine körperliche Untersuchung, eine Überprüfung von Blut- und Urinwerten sowie die Erhebung individueller Risikofaktoren.

Einmalig ist die Untersuchung auch bereits zwischen dem 18. und 34. Lebensjahr möglich. In dieser Altersgruppe umfasst sie vor allem eine Anamnese, eine körperliche Untersuchung und bei medizinischer Indikation eine Überprüfung von Blutwerten. [2]

Darüber hinaus ist es sinnvoll, den Impfstatus regelmäßig zu überprüfen. Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis sowie saisonale und regionale (FSME) oder altersbezogene Impfungen (z. B. gegen Influenza oder Pneumokokken) können individuell angepasst und bei Bedarf aufgefrischt werden. [4]

Familiäre Risiken erfassen und einordnen

Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, kardiovaskuläre Erkrankungen oder bestimmte Tumorerkrankungen treten in vielen Fällen familiär gehäuft auf. Im Rahmen der Anamnese ist es daher sinnvoll, familiäre Belastungen offen anzusprechen. Sie können Einfluss auf die Wahl und Häufigkeit von Vorsorgemaßnahmen sowie auf Empfehlungen zur Lebensstilmodifikation haben.

Körperliche Veränderungen frühzeitig wahrnehmen und ärztlich abklären

Die Sensibilität für Veränderungen des eigenen Gesundheitszustands ist ein zentraler Baustein der Gesundheitskompetenz. Beschwerden wie ungewollter Gewichtsverlust, anhaltende Müdigkeit, Verdauungsprobleme oder neu aufgetretene Hautveränderungen sollten frühzeitig ärztlich eingeordnet werden.

Die hausärztliche Versorgung bietet den strukturellen Rahmen, um solche Symptome einzuordnen, gegebenenfalls weiterführende Diagnostik einzuleiten und Patient:innen über sinnvolle nächste Schritte zu beraten.

Lebensstilfaktoren reflektieren – realistisch und individuell

Bewegungsmangel, unausgewogene Ernährung, übermäßiger Alkoholkonsum und Tabakgebrauch gehören zu den modifizierbaren Risikofaktoren für eine Vielzahl chronischer Erkrankungen. Die ärztliche Beratung zielt nicht auf Idealzustände, sondern auf individuell umsetzbare Veränderungen, die sich langfristig etablieren lassen.

Glühbirnen Icon auf transparentem Hintergrund
Wussten Sie, dass laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis zu 80 % der Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Typ-2-Diabetes sowie über ein Drittel aller Krebserkrankungen vermeidbar wären – allein durch die Reduktion gemeinsamer Risikofaktoren wie Tabakkonsum, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und schädlichen Alkoholkonsum? [5]

Bewegung, Ernährung, der Umgang mit Alkohol und Nikotin sind somit zentrale Stellschrauben, an denen auch kleine Veränderungen einen langfristigen Effekt haben können.

Psychische Gesundheit als festen Bestandteil der Versorgung verstehen

Psychische Belastungen wie chronischer Stress, Schlafstörungen, depressive Symptome oder Angstzustände haben einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität und oft auch auf somatische Erkrankungen.

In der hausärztlichen Praxis stellen sie einen festen Bestandteil der Versorgung dar. Frühe Gespräche, Einschätzung der Belastungssituation und – falls erforderlich – die gezielte Weitervermittlung in spezialisierte Versorgung sind bewährte Versorgungswege. [3]

Langfristige Gesundheit erfordert Aufmerksamkeit, Kontinuität und verlässliche medizinische Begleitung.
Die hausärztliche Praxis bildet dafür den zentralen Zugangspunkt – für Vorsorge, Beratung und Koordination weiterer Schritte. Nutzen Sie die Möglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen – nicht erst im Krankheitsfall, sondern am besten schon präventiv.

Literatur

  1. Bundesministerium für Gesundheit (o.J.). Früherkennung & Vorsorge. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/frueherkennung-vorsorge.html  
  2. Bundesministerium für Gesundheit (o.J.). Gesundheits-Check-up. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/checkup.html 
  3. DGPPN (2019). S3-Leitlinie/Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression. https://register.awmf.org/assets/guidelines/nvl-005l_S3_Unipolare-Depression_2023-07.pdf 
  4. Ständige Impfkommission (STIKO) (2024, 23. Januar). Impfkalender 2025. https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Staendige-Impfkommission/Empfehlungen-der-STIKO/Empfehlungen/Impfkalender.html
  5. WHO (2021). Noncommunicable diseases: Key facts (13 April 2021).https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/noncommunicable-diseases

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